Marathon Ewige Kreisbestenliste

  26.06.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder. Der Marathon ist die klassische Laufdisziplin der Leichtathleten schlechthin. Der Legende nach eilte im antiken Griechenland 490 vor Christus ein Bote vom Schlachtfeld bei Marathon nach Athen, um den Sieg über die Perser zu verkünden. Die längste olympische Disziplin ist 42,195 Kilometer lang und für die Männer seit 1896 im Programm. Erst 1984 feierten die Frauen ihr olympisches Debüt.

Männer:

Michael Wagner: In 2:28:34 Stunden führt Michael Wagner aus seiner Zeit beim TSV Obervorschütz die „ewige“ Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises an. 2004 erkämpfte der Geschäftsführer einer Vertriebsgesellschaft der HNA beim Hannover Marathon unter 1717 Startern trotz der Hegemonie der afrikanischen Athleten im Gesamteinlauf den 19. Rang. Der Sieg im Halbmarathon 2010 in Kassel sowie die deutschen Mannschafts-Meisterschaften mit dem Team des  PSV Grün-Weiß Kassel bei der Cross-DM 2016 in Herten sowie bei der Straßenlauf-DM 2016 in Hamburg stehen weiterhin in der Bilanz des Ausdauerathleten aus Zierenberg.

Joachim Bauer: 21 Jahre hielt Joachim Bauer (Schwalmstadt) den Spitzenplatz der heimischen Hitliste. 1983 erzielte der heutige Kreis-Vorsitzende der Leichtathleten in Kosice im Osten der Slowakei im Trikot des SC Winterscheid 2:31:14 Stunden. Seine Blütezeit erreichte Bauer jedoch im Trikot des TuS Iserlohn in 2:27:32 Stunden 1977 am Baldeneysee in Essen und bestätigte ein Jahr später in 2:27:33 in L´Essone/Frankreich diese Zeit.

31:00,7 Minuten über 10 000 Meter, erzielt 1978 in Frankfurt, wurden im Schwalm-Eder-Kreis lediglich von Matthias Rüdiger sowie Karsten Neurath unterboten. Zudem hält Bauer in 4:32,7 Minuten (Oberursel 1984) den Kreisrekord über eine Meile (= 1609 m). Seit zwei Jahrzehnte hat sich der Dauerbrenner aus der Schwalm dem Gehsport verschrieben und gewann im Vorjahr jeweils die deutsche Vize-Meisterschaft im Bahngehen über 5000 Meter (Beeskow) sowie im Straßengehen über zehn Kilometer (Gleina).

Horst Schubert: Mit 47 Jahren lief Horst Schubert (MT) als Dritter der heimischen Rangliste 1983 beim Frankfurt Marathon in 2:33:11 an die 2:30-Stunden-Grenze heran. Der pensionierte Polizeibeamte ist heute 83 Jahre alt und lebt in Melsungen.

Marco Schwab: Übertroffen wurden diese Zeiten von Marco Schwab. Der selbstständige Bautechniker aus Schrecksbach zählte zu den Zugpferden des E.ON Kassel Marathons und wird mit 2011 in Frankfurt erzielten 2:25:49 Stunden heute noch unter den besten Hundert aller Zeiten in Hessen geführt.

Frauen:

Birgit Solhdju: Die Drei-Stunden-Grenze ist die Traummarke der Frauen. Das schafften im Vorjahr zehn Athletinnen in Hessen. Als einzige Sportlerin im Kreis unterbot Birgit Solhdju (MT) 1999 beim Hamburg Marathon in 2:59:45 diese Markierung, welche in 1999 die vierte Position im HLV sowie das Spitzenergebnis in Nordhessen war. Im nächsten Jahr wird die Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) von B. Braun 50 Jahre alt.

Katja Funck. Dicht dran an der Drei-Stunden-Grenze war Katja Funck (MT) in 3:01:51 beim Spielbanken Marathon 2005 in Hannover. Noch heute ist die Buchhändlerin aus Melsungen stolz auf ihren dritten Rang im Gesamteinlauf hinter Evelyne Kimuria (Kenia) und Susanne Brema (LSG Karlsruhe). 2006 gewann die Ausdauer-Athletin beim Lollslauf in Bad Hersfeld den Halbmarathon. In Nordhessen unerreicht sind zehn Erfolge in der Gesamtwertung über 20 Kilometer der Frauen im Nordhessencup. Zwei Masters-Siege bei der Deutschen Meisterschaft im Freiwasserschwimmen 2006 in Erfurt sowie 2007 in Großkrotzenburg unterstreichen die sportliche Bandbreite der vielseitigen Athletin, welche die Mutter von 5000-Meter-Kreismeister Lorenz Funck ist.

Anni Horn: Der älteste Eintrag in der Liste des Kreises wird von Anni Horn (LG Schwalmstadt) gehalten. 3:01:54 Stunden ergaben 1977 in Rodenbach den HLV-Meisterwimpel sowie zusätzlich hinter Witte (LG Kraichgau) die süddeutsche Vize-Meisterschaft.

Außerdem: In 3:07:36 Stunden (Berlin 2003) ist Claudia Rudolff (MT) die einzige Starterin unter den Top-Zehn des Kreises, die ihre Bestzeit jenseits der 40 erzielte.

Ausblick: Neben Christian Jung (SCN) und Michael Rommel (TB) zählen Pia Bohland (TB), Lisa Vinzens (LGG) sowie Sabine Gundel (RE) und Jana Kapaun (SCS) zum aussichtsreichsten „Nachwuchs“ über die längste olympische Distanz. Zudem werden Florian Orth Marathon-Ambitionen nachgesagt.  (zct)

Ewige Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises; erzielte Leistungen im Trikot eines Vereins des Schwalm-Eder-Kreises:

Männer: Michael Wagner (OV) 2:28:34 Stunden, Joachim Bauer (SC Winterscheid) 2:31:14, Horst Schubert (MT) 2:33:11, Armin Hast (TV Breitenbach) 2:34:54. Uwe Schmidt (LGS) 2:36:49, Klaus Bornmann (LG Schwalm) 2:36:57, Lars Daude (OV) 2:37:19, Karl Ploch (MT) 2:37:33, Marco Schwab (VfB Schrecksbach) 2:37:59, Viktor Moll (OV) 2:38:10.

Frauen: Birgit Solhdju (MT) 2:59:45, Katja Funck (MT) 3:01:51, Anni Horn (LGS) 3:01:54. Vera Siebert-Kilian (OV) 3:04:50, Gaby Nadler (TSV Jahn Gensungen) 3:06:03. Yvonne Conrad (OV) 3:06:25, Sandra Klement (SCN) 3:07:17, Claudia Rudolff (MT) 3:07:36, Karen Goldmann (SCN) 3:09:54, Roswitha Dietz (LGS) 3:14:42.

Vereinsabkürzungen: LGS = LG Schwalmstadt, MT = MT Melsungen, OV = TSV Obervorschütz, SCN = SC Neukirchen.      (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner